Zu unserer Freude konnten wir mit Jörg Beck vom Deutschen Ameisen-Erlebnis-Zentrum (DAEZ) einen ausgewiesenen Kenner der Ameisen, ihrer Biologie und ihrer Umwelt als Dozenten für dieses Seminar gewinnen. Und tatsächlich versetzte seine detailreiche und spannende Einführung die Teilnehmer immer wieder in Kopfschütteln und Erstaunen über unsere kleinen Nachbarn. Hättest du gewusst, dass eine Arbeiterin ca. 6 Jahre alt wird und die Königin sogar ein Alter von rund 26 Jahre erreicht? Dass es „Innendienst“-Berufe gibt wie Wärmeträgerin, Weckerin und Beutezerlegerin und „Außendienst“-Berufe wie Straßenbauerin und Läusemelkerin? Auch die ökologische Bedeutung der Ameisen wurde dargestellt. So bieten sie für viele Tiere eine Nahrungsgrundlage wie z.B. für die Spechte. Die Konsequenzen im vernetzten Ökosystem sind wie immer weitreichend: Mehr Ameisen – mehr Spechte; mehr Spechthöhlen – mehr Nachmieter von Spechthöhlen (40 Arten sind bekannt, darunter verschiedene Fledermäuse, Siebenschläfer und Hornissen). Somit trägt die Präsenz von Ameisen in einem Wald wesentlich zu einer hohen Artenvielfalt und einem guten ökologischen Gleichgewicht bei. Aber auch direkt tun Ameisen viel für unsere Umwelt. Neben der bekannten „Aufräumarbeit“, bei der sie Tierkadaver beseitigen, sind sie zum Beispiel auch für die Verbreitung von Samen von rund 180 Pflanzenarten verantwortlich.