Postkarte aus … Leyden

Das erste Mal kam ich 2016 nach Sammatz.  Ich kann gar nicht glauben, dass es schon fast 5 Jahre her ist. Ich weiß, dass es an dieser Stelle praktisch ein Klischee ist zu sagen, dass dieser Ort die Art und Weise, wie ich die Welt sehe, verändert hat. Aber es stimmt einfach.

Als ich das erste Mal da war, war ich noch sehr jung und hatte meine Prioritäten noch nicht definiert, ich war 20 Jahre alt. Ich genoss es einfach, für ein paar Wochen in Kontakt mit der Natur zu leben. Ich entdeckte die Freude daran, mit meinen Händen zu arbeiten und die Ergebnisse meiner Arbeit zu sehen, neue Leute zu treffen und mit Internationals in einem kooperativen Umfeld zu leben.

Aber nachdem ich nach meinem ersten Volunteering-Sommer in Sammatz zurück in meine Heimatstadt (Sevilla, Spanien) kehrte, merkte ich, dass ich etwas nicht ertragen konnte. Etwas, was mich bis dahin nie wirklich gestört hatte: der Qualm der Autos im Berufsverkehr auf dem Weg zur Universität. Nach nur wenigen Wochen an einem Ort abseits großer urbaner Zentren war ich viel empfindlicher für die Auswirkungen der Umweltverschmutzung geworden; ich konnte sie wortwörtlich in meinen Augen und meinem Hals spüren. Obwohl ich das Gefühl habe, dass ich schon immer ein Mensch mit Sensibilität für die Natur gewesen bin (ich bin auch Biologin), begann ich in diesem Moment, ihr eine noch größere Bedeutung zu geben. Dieses zunächst so einfache Gefühl begann, meine Denkweise über die Natur, den Umweltschutz und die Möglichkeit alternativer Lebensweisen (wie z.B. Gemeinschaftsleben) zu prägen.
Während der nächsten zwei Sommer kehrte ich in die Gemeinschaft zurück, und schließlich, als ich mein Studium beendet hatte, entschied ich mich, für einen längeren Zeitraum in Sammatz zu leben.

Während der zwei Jahre, die ich dort lebte, lernte ich, dass ich in der Lage bin, fast alles mit meinen Händen zu machen, wenn man mir die Gelegenheit (und die richtigen Werkzeuge) gibt. Ich lernte, mit Menschen zu leben und zu arbeiten, die aus den unterschiedlichsten Hintergründen kommen, sie zu respektieren und zu verstehen. Ich lernte die Arbeit mit den Tieren zu genießen und ihr größtmögliches Wohlbefinden zu gewährleisten, zu verstehen, dass jedes seine Bedürfnisse hat. Es war eine große Bereicherung zu begreifen, dass hinter dem Essen, das du in deinen Mund steckst, eine immense Arbeit steht. Die müssen wir anfangen zu würdigen und für die Wichtigkeit respektieren, die sie hat. Ich habe gelernt, dass es ein Luxus ist, im Wald spazieren zu gehen, seine Fauna und Flora zu entdecken und von ihr zu lernen. Das können nur noch Wenige genießen. Und es werden noch weniger, wenn es keine Menschen gibt, die den Wandel fördern. Der Wald wurde zu meiner Familie und meinem Zuhause.

Dank all der Erfahrungen, die mir Sammatz gegeben hat, habe ich mich entschieden, einen Master in Biodiversität und Nachhaltigkeit zu studieren.

Im Moment arbeite ich an mehreren spannenden Projekten, die mit Nachhaltigkeit und dem Erhalt der Biodiversität zu tun haben: Ich führe mein eigenes Agroforstprojekt durch, experimentiere mit Agroforstsystemen auf verschiedenen Bodentypen und teste deren langfristige Performance. Außerdem arbeite ich an Projekten anderer Kolleg*innen mit, wie z. B. dem Nährstoffkreislauf in Forstsystemen oder der Analyse der Treibhausgasproduktion.

In den kommenden Jahren möchte ich in alternativen Landwirtschaftsprojekten arbeiten, die Techniken wie Agroforstwirtschaft erforschen, die dabei helfen, eine Koexistenz mit der Natur so wenig invasiv wie möglich zu fördern. Ich möchte Teil eins Umfeldes des Miteinanders sein, das mit Teamarbeit und viel Enthusiasmus agiert, um die Welt zu verändern 🙂

Julia, Leyden, Niederlande

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