Rundgang
Willst du dich vor dem Besuch ein bisschen umsehen? Wir nehmen dich gern auf einen Rundgang mit!
Bitte beachte, dass es einige Goes und No Goes in den Sammatzer Gärten gibt. Was du in den Anlagen darfst und nicht darfst, dazu anderes Wissenswertes für deinen Besuch findest du HIER.
Wenn du einen Plan unserer Gärten brauchst, findest du ihn hier
Spazieren gehen durch Gärten und Park
Eine kleine Handreichung
Es gibt viel zu entdecken
– und es ist überall
zauberhaft …
Rosengarten
Willkommen in Sammatz!
Bist du als erstes mitten im Dorf gelandet, irgendwo zwischen Café, Dorflinde, freundlichen Menschen aus Sammatz und aus aller Welt – geh am besten einfach los. Rote Kieswege führen in alle Richtungen. Oder frag jemanden, es ist immer nett, mit den Leuten dort zu quatschen. Es gibt viel zu entdecken und es ist überall zauberhaft.
Zum Beispiel der Rosengarten. Direkt hinter dem Café, zwischen Walnussbaum und Palmen, liegt ein kleines, feines Refugium für Rosen in vielen Sorten, Farben und Düften. Und geh zum Schnuppern ruhig zu jedem Beet, denn: „Rasen betreten erlaubt“, gestattet uns ein freundliches Schild. Die Königinnen der Blumen blühen von Ende Mai bis in den November hinein. Nur im Hochsommer machen sie eine kleine Pause. Dann versprühen unzählige Lilien, von zart und kniehoch bis imposant in Übermannsgröße, Farben und Düfte.
Wenn du dich mal gefragt hast, wie wohl die Pflanzen für deine Hustenbonbons und Heilsalbe aussehen: in den Quader-Beeten auf dem Weg zum Campusgarten wachsen Heilpflanzen: Eibisch und Echinacea, Kamille und Salbei, aber auch Unvermutetes wie Meerrettich und Tabak. Teekräuter wie Minze und Indianernessel werden hier angebaut. Die landen dann in einer der feinen Teemischungen, die du später im Hofladen kaufen kannst.
Siehst du ein Prachtexemplar von Kirschbaum (im Frühjahr stehen zu seinen Füßen ganz zauberhafte Tulpen), bist du zum Campusgarten gelangt. Eine Liegewiese mit frei angeordneten Buchenhecken-Elementen ist so eine Art Vorgarten für die beiden Häuser, die Ende 2018 fertig gestellt wurden und ziemlich einladend aussehen – blau das Youth Hostel, gelb das Haus der Natura.
Im Youth Hostel wohnen die „Volunteers“ – das sind freiwillige Helfer, die auf Reisen sind und für Kost und Logis in allen Bereichen mitarbeiten. Schon jetzt sind immer zwischen 40 (Winter) und 120 (Sommer) tolle junge Leute aus allen Himmelsrichtungen da, packen mit an und bringen gute Laune und den Wind der großen weiten Welt nach Sammatz.
Campusgarten
Auch etwas für die gute Laune und zugleich eine tolle Bereicherung: Die Zusammenarbeit mit Waldorfschulen für Landbau- und andere Praktika. Einige Schulklassen und auch viele einzelne Schüler sind inzwischen hier gewesen und haben super mitgemacht. Wir freuen uns auf viele Praktika im nächsten Jahr.
Das Haus der Natura heißt euch hingegen zu Ausstellungen, Seminaren und anderen Events willkommen. Natur wird das eine große Thema sein, das euch erwartet, soziale und künstlerische Veranstaltungen das andere. Wir sind selbst gespannt, wie es wird. Erkenntnis hängt ja manchmal ein schlechter Ruf an – aber wenn der Mensch nicht vergessen wird, ist das «Lesen im Buch der Natur» eines der aufregendsten Abenteuer, die man sich denken kann.
… und bringen gute Laune
und den Wind der
großen weiten
Welt …
Das ‹Lesen
im Buch der Natur›
– eines der aufregendsten
Abenteuer, die man
sich denken kann …
Unmittelbar vor dem Haus der Natur und dem Youth Hostel liegt ein zauberhafter kleiner Teich mit Holzbrückchen zur Apfelbaum-Insel. Die Rundbank dort ist ein besonders romantisches Örtchen. Dahinter ein großzügiger Platz im lichten Schatten (er mutet an wie ein Bouleplatz in einer französischen Kleinstadt), der mit vielen Parkbänken zum Sitzen, zu Gesprächen und Spielen einlädt. Weiter geht’s zur Obstwiese mit den Hochstamm-Apfelbäumen, die von wiegenden Ziergräsern in der Sammatz-typischen Vielfalt umgeben sind. Wahrscheinlich triffst du irgendwo dort auch Familie Laufente. Diese possierlichen Schnatterer watscheln gern durch die Gärten und erfreuen nicht nur die Kinder.
Arche-Hof
Muuuh! Und määäh! tönt es schon aus der Nähe. Auf dem Arche-Bauernhof leben wie im Bilderbuch Kühe, Schafe, Ziegen, Schweine, Pferde, Esel und Geflügel. Ein echter Magnet für kleine und große Besucher. All diese alten Haustierrassen, deren Bestand sehr gefährdet ist, werden in großzügigen Holzställen artgerecht und nach Demeter-Richtlinien gehalten. Ihr könnt beim Füttern und Melken zuschauen! In einem großen Gehege gackert, gurrt und scharrt es nur so, dort gehen Puten und eine Vielzahl Hühner – je nach Rasse ist ihr Federkleid charakteristisch gezeichnet – ihrer Hauptbeschäftigung nach und versorgen die Hofgemeinschaft, Laden und Café mit Eiern. Probiert die wirklich mal aus, der geschmackliche Unterschied zu so manch anderem «traurigen» Ei ist enorm.
Mitten auf dem Hofgelände befindet sich dann auch der schnuckelige Hofladen. Ihr findet hier ein Bio-Vollsortiment mitsamt Drogerieprodukten und Schafwollsachen und dazu alle hofeigenen Produkte. Deren Vielfalt kann sich sehen lassen: fantastischer Käse (von Kuh, Schaf und Ziege), Joghurt, Wurst, Eier, Gemüse, Tee und ganz tolles Brot und Brötchen, die fast täglich in der Sammatzer Bäckerei frisch gebacken werden. Die Öffnungszeiten findet ihr hier.
Das Sammatzer Gemüse wächst ganz in der Nähe auf dem Acker. Da stehen prächtige Kerle wie Kohl, Lauch, Salat, Kürbis. Es ist toll, gerade auch mit Kindern, von seinem Gemüse auch mal die ganze Pflanze zu sehen! Lerchen und Schwalben fliegen hier ihre Bahnen. Die wechselnden Lichtstimmungen über diesem Fleckchen sind ganz besonders schön.
Der Spielplatz mit Sandkästen,
Schaukeln, großen Rutschen
und tollen Klettergeräten –
ein echter Knaller …
Spielplatz
Und wenn ihr mit Kindern unterwegs seid, dann schaut doch mal gegenüber auf dem ‹Spielplatz Kunterbunt› vorbei. Mit farbenfrohen Sandkästen, Schaukeln, großen Rutschen, tollen Klettergeräten ein echter Knaller. Tischtennis, Volley-und Fussball spielen kann man auch, da ist für jedes Alter was dabei. Ein «Spielmobil» für die Kinderbetreuung, das man auf dem Hosenboden wieder verlassen kann, ergänzt das bunte Ensemble.
Im Haus vor dem Spielplatz ist auch eine von sechs Wohngruppen zu finden, die zusammen «Peronnik» sind, unser Heim für derzeit 34 Seelenpflege-bedürftige Kinder und Jugendliche. „Peronniker“ trefft ihr überall im Dorf, sie helfen auf dem Hof mit, lieben das Eis im Café und üben auf der Dorfstraße Skateboard-Fahren oder ‹Wheelies› mit dem Fahrrad. Also nicht wundern, wenn mal seltsame Töne über den Dorfplatz schallen, oder ein polteriges Trüppchen Jungs vor dem Café auffällt. Sie gehören zu uns, und wir mögen sie alle sehr!
Kein Geheimtipp mehr: Geht mal zum Sammatzer Waldsee. Hinter einer kleinen Anhöhe mit Sonnenterrasse wird so mancher sprachlos. In einer Senke liegt friedlich ein geschwungen geformter See, ein Kleinod, das in Norddeutschland seinesgleichen sucht. Die Ufer sind von Terrassenbeeten und Feldsteinmauern umgeben, rundherum Blumen, Blumen, Blumen. Der Wind rauscht, die Libellen glitzern und auch Herr Graureiher überfliegt öfter das Wasser. Nehmt euch Zeit. Es lässt sich hier wunderbar zur Ruhe kommen und sinnen. Da die Atmosphäre und auch die Akustik so besonders sind, finden auf dem Ponton regelmäßig klassische «Konzerte am Waldsee» statt.
Waldsee
Unter diesem Namen fanden bisher schon einige einmalige Begegnungen von See und (Kammer-)Musik statt, die bereits ihr treues Publikum gefunden haben. Wie der Mond zu Klängen von Beethoven oder Bach aufgeht, eine Geige singend ins Gespräch mit dem Abendwind kommt, wird man nicht so schnell vergessen – dem NDR war es sogar einen kleinen Fernsehbericht wert. Nächstes Jahr gibt’s davon mehr, werden weitere Veranstaltungen und Events folgen. Mehr Infos findet ihr hier.
Der Wind rauscht, die Libellen
glitzern und auch Herr Graureiher
überfliegt öfter das Wasser.
Nehmt euch Zeit –
es lässt sich hier wunderbar
zur Ruhe kommen …
Zentrale Gärten
Auf dem Weg zurück ins Dorf bestaunt ihr die stattliche Eiche, die bestimmt 300 Jahre auf dem Buckel hat. Das Gewächshaus daneben darf man betreten, Raritäten wie üppig blühende Engelstrompeten gedeihen dort. Dahinter, immer dem Gezwitscher nach, gelangt ihr zum nächsten Highlight: zur Vogelvoliere im Tropengewächshaus. Neben Bananenstauden und Grapefruitbaum vollführen Papageien und eine ganze Anzahl Sittiche ihr Vogelkonzert. Auf dem Rand des malerischen Steinbrunnens lässt sich dabei schön sitzen.
Wenn ihr jetzt auf die andere Straßenseite zum Michaelshof geht, befindet ihr euch in den ‹Zentralen Gärten› – den bunten Haus- oder Dorfgärten rund um die Gebäude des Michaelshofes. Hier sind im sogenannten ‹Haupthaus› Verwaltung, Gesprächsräume, Bibliothek, ein kleiner Saal, die Küche und der große Speiseraum zu finden. Die Gärten sind unsere ältesten Anlagen – alte Bäume, große Blumenbeete, Rosenbüsche und Bänke schaffen mal heitere, mal lauschig verträumte Ecken.
Arena & Staudenplateau
Ein paar Schritte und ihr seid bereits auf dem Weg zu den Gärten, die im beginnenden Endmoränengebiet liegen. Hier findet ihr die schlicht „Arena“ betitelte steile Talsenke, die mit Feldsteinmauern terrassiert und üppig bepflanzt ist. Oberhalb leuchtet der Dahliengarten in spätsommerlicher Pracht (kommt im Frühjahr unbedingt zur Tulpenblüte wieder!), talwärts führen geschwungene Wege durch ein Farbenfeuerwerk blühender Stauden zu einem weiteren Teich. In großen sternförmig gegliederten Gräserbeeten stehen wie stille Wächter die Holzskulpturen der ‹Sieben freien Künste›, ein stiller Steingarten mit riesigen Findlingen schließt das Gelände ab, während sich der Blick auf die Hügelsenken des ‹Sammatzer Tals› mit niedlichen Skuddenschafen und schnatternden Gänsen öffnet.
Zurück bergauf, über einen reizvollen Serpentinen-Weg erreichbar, liegen etwas verborgener die S-förmig geschwungenen Beete des still-beredten Staudenplateaus. Erhöht zwischen den Baumriesen der Buchenschlucht und der farbenfrohen Arena gelegen, ist das Plateau einer der zauberhaftesten Orte der Sammatzer Gärten, der einen Besuch auf jeden Fall lohnt.
Nach so vielen herrlichen Impressionen geht’s schließlich zum Kaffeetrinken oder auch zur Vesper zum Café, das unmittelbar in der Dorfmitte liegt. Köstliche Torten und Bio-Eis (beide auch vegan), kalte und heiße Getränke sowie kleine herzhafte Gerichte warten schon auf euch. Alles bio, alles lecker! heißt hier das Motto – vieles stammt direkt aus der eigenen Meierei oder Bäckerei.
Café am Michaelshof
An sonnigen Nachmittagen und Wochenenden gehört das Café ganz den zahlreichen Besuchern aus nah und fern. Unter der Woche gesellen sich zu den Gästen morgens auch unsere Gärtner und der Bautrupp, die sich für die anstrengende Arbeit mit belegten Brötchen stärken. Die Gärten sind ihre tägliche Umgebung, und doch immer wieder ein Quell guter Laune. Der Bautrupp arbeitet zur Zeit an sechs Wohnhäusern am ‹Flachsenberg›, wobei die nachfolgenden Projekte schon langsam am Horizont auftauchen. Irgendwas bauen wir am Michaelshof immer – das ‹Kleid› muss mitwachsen, wenn sich Altes verändert, Neues entwickelt.
Wir sind wieder auf dem Dorfplatz angekommen. — Vielleicht sehen wir uns ja? Sammatz ist ein Ort voll interessanter Menschen. Café und Gärten, das ganze Projekt lebt davon, dass Menschen Freude haben, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen. Da passt’s doch, dass dieser Rundgang wieder bei den Menschen endet … Sammatz, ein Ort der Begegnung.