Was ist ein Arche-Hof?

Goats in nature
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Angler Rind

Die Rinderrasse Deutsches Rotvieh oder Angler soll seit ca. 5000 Jahren in norddeutschen Gefilden heimisch sein. Erstmals wird sie um 1600 schriftlich erwähnt. Sie war wegen der erzielten Milchmenge und des hohen Eiweißgehalts ihrer Milch lange weit verbreitet – ganz zu schweigen von der schönen Rottönung des Fells, die einen besonderen Kontrast zum Grün der sanft hügeligen Weideflächen Niedersachsens zu bilden scheint und harmonisch zur traditionellen roten Ziegelbauweise der Region passt.

Galina, die Leitkuh

Galina ist der selbsternannte Anführer der Kuhherde, eine Dame von bedeutender Statur und das herrischste Tier von allen. Man sieht sie jeden Tag an der Spitze ihrer Herde, morgens auf dem Weg zur Weide und am Nachmittag zurück in den Stall. Sie wird dabei am Strick geführt, auch wenn sie dagegen, wo sie kann, ein wenig Widerstand leistet und den Treiber in Richtung verschiedener Bäume oder zum Streuobst auf dem Boden zerrt, das ihre Aufmerksamkeit geweckt hat.

Jeder Tag ist ein neuer Kampf gegen die Fliegen, die in Trauben auf ihrem Kuh-Gesicht sitzen, und sie verbringt einen großen Teil ihrer Zeit auf der Weide damit, ihren Kopf zur Seite zu werfen, um die lästigen Insekten los zu werden. Der Rest ihrer Zeit ist dem Fressen, Wasser-Trinken und Besteigen der übrigen Kühe – eine Demonstration ihrer Vorherrschaft – vorbehalten.

Ab und zu versuchen andere Kühe, ihr die Führungsposition in der Herde streitig zu machen, aber das gelingt nicht lang. Einmal scharf mit den Hörnern ausgeteilt, und jede im Rang tiefer stehende Kuh wird sich hüten, noch einmal den Fehler zu machen, die Vorherrschaft der mächtigen Galina herauszufordern.

Toni, der Bulle

Wenn der Bulle Toni sprechen könnte, würde er vielleicht etwas Ähnliches sagen wie:
«Toni lieben Kartoffel. Toni lieben sein Essen. Toni wollen Kartoffel und Kraftfutter. Gib Toni Futter. Wo sind Tonis Kuhfreundinnen? Muuuuuuuuuuuh!»

Doch nein, leider kann der Bulle Toni nicht sprechen. Aber dieser Versuch, sich in Tonis Seele einzufühlen, beruht auf vielen Tagen der Beobachtung, wie der Bulle durch sein Revier streift, nämlich durch den Kuhstall, wo er mit mehr als zwanzig Milchkühen zusammenlebt. Sobald ein Mitarbeiter des Sammatzer Hofteams mit Kartoffeln oder Kraftfutter (einer Mischung aus Rüben, Samen, Getreide, die alle Kühe lieben) in der Nähe ist, erscheint Toni aufgeregt und folgt ihm überall hin, bis er ein paar Kartoffeln oder eine Schaufel Kraftfutter abbekommt. Er streckt seine lange Zunge aus, bis er jede Kartoffel erreicht, die ihm hingeworfen wird, und neue Mitarbeiter oder Zuschauer sind oft verblüfft, wie unglaublich lang seine Zunge ist.

Wenn seine Kuh-Gefährtinnen tagsüber auf die Weide getrieben werden, bleibt Toni im Stall, isst, schläft oder hält nach ihnen Ausschau. Es ist vielleicht ein bisschen traurig, dass er nicht versteht, wohin seine Kuh-Freundinnen jeden Tag gehen. Er ruft oft mit seinem typischen «Muh» nach ihnen – ein langgezogenes, lautes Muhen, das sich mit solcher Intensität von den tiefen bis zu den hohen Stimmlagen erhebt, dass Toni bei einem Wettbewerb für die besten Stimmbänder des Hofs sicher auf den ersten Platz käme.

Toni ist bei vielen Menschen in Sammatz beliebt; oft bleibt jemand im Vorbeigehen kurz stehen, tätschelt ihn oder sagt ihm Hallo. Manchmal versucht Toni auch auszubrechen, und wenn es ihm gelingt, probiert er vielleicht einen Heuballen oder eine Schubkarre auf die Hörner zu nehmen. Aber er hat noch nie einen Menschen angegriffen oder sonst größeren Schaden angerichtet. Deshalb gilt Toni bei uns als gutmütiger Bulle, auch wenn er sehr muskulös, beeindruckend groß und sicher ein Musterexemplar des männlichen Geschlechts seiner Rasse ist.

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Angler Sattelschwein

Diese alte Schweinerasse war noch Mitte des 20. Jahrhunderts sehr beliebt, hat seitdem jedoch stark an Verbreitung verloren – vor allem, weil ihr Fleisch wegen seiner natürlichen Fetteinlagerungen weniger gefragt war. Der Niedergang war so weit fortgeschritten, dass es, als unser Arche-Hof vor einigen Jahren eröffnet wurde, nur noch acht Eber des Angler Sattelschweins gab. Wir haben das Glück, einen von ihnen zu besitzen. Die Tiere verfügen über ein starkes natürliches Instinktverhalten, sind grundsätzlich gesünder und überleben unter wechselnden und unwirtlichen Bedingungen besser als die in der industriellen Landwirtschaft gängigen Schweinerassen. Sie ziehen ohne Probleme viele gesunde Ferkel auf, und auch ihre Fleischqualität gilt inzwischen wieder als sehr gut.

Gute Eltern

Unsere gesunden und munteren Angler Sattelschweine und Ferkel leben an mehreren Plätzen rund um den Sammatzer Archehof. Durch die genetische Stärke der Rasse, die sich deutlich „Schweine-typischer“ verhält als Schweine aus der Massentierhaltung, können die Tiere das ganze Jahr über auf der Weide gehalten werden, nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter. Die ausgewachsenen Tiere leben frei auf speziellen Weideflächen in der Nähe unserer Kuhwiesen. Im Stall trefft ihr die zwei großen Muttersäue, den Eber und ihren Nachwuchs, kleine gesunde Ferkel, deren Neugier und Intelligenz auf den ersten Blick erkennbar sind.

Die Rasse ist bekannt dafür, gute Eltern zu sein. Die großen Muttertiere erdrücken oder verletzen ihre Ferkel fast nie, wie es bei anderen Schweinerassen häufig vorkommt. Sie spielen mit ihren Kleinen, und auch die Ferkel sind sehr verspielt und freundlich. Das intakte Instinktverhalten zeigt sich im Winter, wenn sich die Tiere zum Überleben an kalten Tagen und Nächten Löcher in den Boden graben und sich dort zum Wärmen aufhalten.

Natürlich sind sie intelligente Tiere, – wer will, kann ihnen beibringen, mit ihrem Besitzer über den Hof zu spazieren. Wenn der Traktor mit der täglichen Futterration aus sauer gewordenen Meierei-Produkten (die sie lieben) vorbeikommt, begrüßen sie ihn und folgen ihm mit einer Begeisterung, als sähen sie im Traktor eine fürsorgliche, riesige Schweine-Mutter.

Auch die Menschen begrüßen sie mit ähnlicher Begeisterung, doch besonders interessant ist die instinktive Assoziation, die sie zwischen Traktor und Essen herstellen. Doch sind Angler-Sattelschweine nicht nur interessante und unterhaltsame Tiere. Sie geben dazu auch hochwertiges Fleisch. Unser aktuelles Angebot findet ihr in unserem Hofladen.

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Ziegen

Über die Rasse: Die Thüringer Ziege ist eine mitteldeutsche Rasse, die gut an steiles Gelände angepasst und fast ausgestorben ist. Sie sind um 1900 aus einheimischen Thüringer Rassen durch Kreuzung unter anderem mit der Schweizer Toggenburger Ziege entstanden und werden wegen der Qualität ihrer Milch geschätzt. Diese Rasse ist Teil unserer mehr als 20 Tiere umfassenden Ziegenherde, zu der außerdem noch die Toggenburger Ziege sowie einige ‹Mischlinge› gehören. Ihre Anmut, Zutraulichkeit wie auch ihre Freude, auf etwas erhöhte Plattformen zu klettern, machen sie zu einer besonderen Attraktion für viele Sammatz-Besucher.

Astrid (nicht mehr in Sammatz) und Felix – berühmte Ziegen

Unter den Sammatzer Tieren ist kaum eines so berühmt wie die schlanke weiße Ziege Astrid. Sie stach schon dadurch aus der Ziegenschar heraus, dass sie keine Hörner hatte und von berückender Schönheit war – als Bestätigung ihrer Attraktivität sammelten sich häufig Besucherscharen an ihrem Stall, um sie zu betrachten. Das wussten die anderen Ziegen genau und schikanierten sie deshalb die ganze Zeit. Oft versteckte sie sich in einer Ecke und fraß erst, wenn die anderen nicht da waren. Tierfilmer hatten sie entdeckt, der Filmtierhof bildete sie als Ziegen-Schauspielerin aus. Sie trat in vielen Werbefilmen und sogar im abendfüllenden Film «Schellen-Ursli» (Xavier Koller, 2016) auf.
Astrid ist nicht mehr bei uns – nein, sie ist nicht gestorben, sondern sie lebt inzwischen wieder bei ihrer Besitzerin, die sie vorübergehend bei uns untergebracht hatte.

Aber es leben auch noch viele andere interessante Ziegen in Sammatz. Eine weitere schauspielernde Ziege ist der Bock Felix, der hier auf YouTube schon mal zeigt, was er so drauf hat.

30185 (auch Cindy genannt)

Die Ziegen werden zweimal täglich gemolken, um in der Sammatzer Meierei aus ihrer Milch Feta und anderen Käse herzustellen. Eines der beim Melkteam besonders beliebten Tiere ist die Ziege mit Nummer 30185.

Das ist kein besonders eingängiger Name, nur ihre Kennziffer; viele Ziegen haben keinen offiziellen Namen. Ein australisches Mädchen namens Maddie, die in Sammatz arbeitet und oft melkt, hat 30185 auf den Namen Cindy getauft. Cindy gehört zu ihren Lieblingen, weil sie freundlich ist, Menschen mag und oft die erste Ziege ist, die auf einen zukommt, um Nähe und Aufmerksamkeit zu suchen. Sie stellt sich gern auf einen Absatz neben dem Melkstand und tut alles, um die Melker anzuschnüffeln und abzulecken, oft indem sie dabei ihren Kopf auf deren Schulter legt. Das ist schön für jeden, der die Zuwendung von Ziegen liebt, aber auch ein bisschen lästig, wenn man einfach nur zügig mit dem Melken fertig werden möchte.

Wie die anderen Ziegen genießt Cindy ihren täglichen Spaziergang auf die Weide, wobei sie da und dort ein Büschel Blätter von einem nahen Strauch abrupft. Am Ziel angelangt streitet sie sich gern mit den anderen Ziegen um den Platz oben auf dem Wassertank.

Bringt ein bisschen Zeit mit für die Ziegen, wenn ihr Sammatz demnächst wieder besucht. Vielleicht begegnet ihr einer, die berühmter ist als man denkt; ihr könnt euch von einem besonders freundlichen Tier wie Cindy abschlecken lassen oder vielleicht zusehen, wie sich die Ziegen um den Platz auf dem höchsten Kletterbrett streiten.

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Schafe

Ostfriesisches Milchschaf

Das Ostfriesische Milchschaf ist eine norddeutsche Rasse mit besonders gutem Milchertrag. Es ist eine reine Rasse, die weltweit genutzt wird, um andere Schafrassen durch Kreuzung aufzuwerten. In einem Laktationszyklus von 200 bis 300 Tagen produziert das Ostfriesische Milchschaf bis zu 600 Litern Milch. Es stammt ursprünglich aus der Region Friesland mit trockenem Heideland als angestammter Naturumgebung. Arttypisch ist die rosa Hautfärbung von Nase, Kopf, Beinen und Schwanz, die keine Wolle haben. Die Wolle selbst ist von guter Qualität, auch wenn die Tiere nicht primär für die Schur gehalten werden.

Abenteuerlustige Tiere

Schafe sind in vielen Weltregionen das am meisten verbreitete Nutztier, dennoch sollte man ihre Präsenz und Pfiffigkeit nicht geringschätzen. Sie sind ein unersetzbarer Bestandteil unseres Hofs, ohne den etwas Wichtiges fehlen würde – nämlich die Milch, aus der wir köstliche, handgeschöpfte Käsesorten herstellen, sowie ihr Fell für Winterkleidung und Strickwolle. Auch bereichern sie selbstverständlich das Leben des Archehofs und sind beliebt bei Kindern und Besuchern jeden Alters.

Diese bevölkern zufrieden ihren Stall, wo sie morgens und abends gemolken werden. Ansonsten werden Schafe und Lämmer auch täglich auf die Weide getrieben, man sieht sie oft zusammen mit den Ziegen durchs Dorf

Dort begegnen sie dann manchmal auf Blickweite ihren kleinen Geschwistern, den Skudden, die kleinste Schafrasse unserer Region. Sie sind – im Gegensatz zu unseren Milchschafen – sehr anspruchslos, haben zwar für Nachts ihren Stall, leben aber sonst das ganze Jahr im Freien. Sie streifen über die an den Arena-Garten angrenzenden Hügel, wo sie einträchtig mit einer größeren Schar Gänse – bei uns ist es auch eine alte Rasse, die Emdener Gans – zusammenleben.

Diesen abenteuerlustigeren Schafen gelingt es manchmal – sehr zum Verdruss der Mitarbeiter –auszubüxen. Aber sie kommen meist nicht weit und sind leicht wieder einzufangen.

Besucht unsere Gärten und Ställe und genießt die Betrachtung dieser besonders reizenden Hoftiere, die bei uns ganz nach biologisch-dynamischen Richtlinien gehalten werden.

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Geflügel

Laufenten

Die Laufente stammt von der Wildente ab und kommen ursprünglich aus Südost-Asien. Sie sind also keine einheimischen Tiere unserer Region. Trotzdem ist es köstlich anzusehen, wie sie über den Hof und durch die Gartenlandschaft watscheln. Sie laufen schnell, schwimmen, können aber nicht fliegen. Es sind soziale Tiere, wie alle sehr an ihrem Futter interessiert und gut dafür geeignet, die Schneckenpopulation in Schach zu halten. Dadurch leisten sie einen praktischen Dienst im Ökosystem des Hofs, nämlich bei der Eindämmung von Ungeziefer – damit unsere Pflanzen ohne Schneckenbefall und ohne die Notwendigkeit, Pestizide zu spritzen, wachsen können.

Morgens begegnet man den Laufenten am Teich, wo sie mit dem Kopf unter dem Brustgefieder in Gesellschaft ihrer Entenfamilie ein Nickerchen machen. Vielleicht haben sie dabei ein Auge offen, um gleich vor jedem Menschen weglaufen zu können, der ihnen zu nahe kommt. Sie sind Tiere, die dem menschlichen Verhalten – vielleicht nicht zu unrecht – stark misstrauen. Lieber verbringen sie ihre Zeit mit dem Herumstöbern nach Samen und Beeren oder nach Kraftfutter, das beim Füttern der Kühe übrig geblieben ist. Man findet sie oft in der Gegend der Ställe; da laufen sie herum und kundschaften aus, was sie an Tierfutter stehlen könnten, bevor sie von den Volunteers weggejagt werden. Eine Beziehung zu einer Laufente aufzubauen, so wie etwa zu einer Kuh, ist ein schwieriges Unterfangen. Man kann wirklich nicht sagen, dass das leicht gelingt – sobald man sich einer Ente nähert, läuft sie davon. Aber den langen, flügellosen Wesen zuzusehen ist sehr entspannend (und amüsant, wenn sie auf ihre unverwechselbare Weise aufrecht watschelnd irgendwohin rennen), und sie passen gut zum Teich und in die Gartenumgebung, die sie bewohnen.

Außerdem spricht für sie, dass sie köstlich schmecken, wenn im Jahreslauf die Zeit für einen Braten gekommen ist.

Hühner

Zu den vielen stark bedrohten Hühnerrassen, die in Sammatz leben, gehören beispielsweise die ‹Ostfriesischen Möwen›, die von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH e. V.) 2012 zum gefährdeten Haustier des Jahres gewählt wurden. Sie wachsen schnell, entwickeln ausgezeichnetes Schutzverhalten gegenüber ihrer Brut und sind für ihr hochwertiges Fleisch bekannt. Das Federkleid ist schwarz geflockt mit silberner oder goldener Färbung um den Hals.

Eine weitere Rasse ist der ‹Deutsche Sperber› mit auffällig gescheckter Zeichnung des Gefieders wie beim Raubvogel desselben Namens. Sie gelten als aktive und gutmütige Tiere.

Ebenso halten wir die hellbraunen ‹Vorwerkhühner› mit schwarzem Hals und Schwanz, die 1900 in Hamburg von Oskar Vorwerk gezüchtet und 1912 in Hannover öffentlich vorgestellt wurden. Diese Rasse verschwand Mitte des 20. Jahrhunderts zunehmend, hat aber durch die Bemühungen der Archehof Community eine Renaissance erlebt.

Schließlich möchten wir noch namentlich die ‹Sulmtaler› Hühnerrasse erwähnen, die aus der österreichischen Steiermark kommen und durch ihr grazil-anmutiges Aussehen beeindrucken.

Es ist für die Natur wie auch für den Konsumen- ten wichtig, solch seltene Hühnerrassen zu pflegen und ihren Bestand zu vermehren. Ein großer, diversifizierter Bestand an traditionellem Geflügel trägt hier zu einem vitalen Ökosystem bei; auch haben die alten Rassen einige Eigenschaften, durch die sie deutlich gesünder als Hühner aus industrieller und/oder hybrider Haltung sind. Der Ertrag ist natürlich deutlich geringer. Er entspricht dem, was ein Huhn im Jahreslauf ‹von Natur aus› an Eiern eben legt.
Auch schmecken sie außerordentlich gut, was alle wissen, die in Sammatz in den Genuss dieser ganz unterschiedlich gefärbten Eier kommen.

Oft wird übersehen, dass Hühner zu den ältesten Haustieren gehören und seit Jahrtausenden mit dem Menschen zusammenleben, landwirtschaftlich gehalten werden. In Sammatz lebt ein Hühnerhaufen mit ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten zusammen, die die große Vielfalt zeigen, welche die verschiedenen Hühnerrassen aufweisen.

Der Besucher trifft die unterschiedlichen Hühnerrassen an verschiedenen Orten des Hofs: Einige leben in einem großen Stall mit Auslauf bei den Kühen, andere in der Nähe der Gärten am Waldsee, wieder andere in einem mobilen Hühnerstall, der auf einer großen Weidefläche ‹wandert›. Tagsüber durchforsten sie, neben anderem Geflügel wie beispielsweise den stattlichen Truthähnen, ihr Areal nach Futter. Nachts haben sie es in ihren Ställen warm und gemütlich. Manchmal spielen sie ihre eigene Version vieler Kinderzeichentrickfilme nach und erkunden unerlaubterweise die Gärten und die Gegend um den Kompost – aber normalerweise dauert es nicht lang, bis ihnen die Gärtner wieder zurück in ihr Gehege helfen.

Die Hühner erfüllen dadurch auch einen guten und praktischen Zweck, dass die Seelenpflege-bedürftigen Kinder und Jugendlichen des Kinderheims Peronnik oft mithelfen dürfen, die Eier zu suchen und die Ställe zu säubern. Ihr könnt die köstlichen Bio-Freiland-Eier im Hofladen bei den Stallungen kaufen, nur ein paar Schritte von den Heimatställen der Hühner entfernt.

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Esel

Der heutige Esel stammt ursprünglich von Wildformen in Afrika ab, die um 3000 v. Chr. domestiziert wurden. Er gilt nicht ohne Grund als sturköpfig und schwer zu führen. Hat man sein Zutrauen jedoch gewonnen, kann er ein ausgesprochen hilfreiches Arbeitstier sein. Seine Bereitschaft, Lasten oder Menschen über schwieriges felsiges, steiles oder sehr weitläufiges Gelände zu tragen, ist ein Beweis seiner treuen Ausdauer.

Die Sammatzer Esel stammen nicht aus einer besonderen alten Rasse – trotzdem sind sie natürlich die allerhübschesten Tiere, die man auf den ersten Blick liebgewinnen muss!

Liebenswerte Gefährten

Die Esel sind ein unverzichtbares Element auf dem Michaelshof: Ihre Hauptarbeit sind die Pädagogik und Therapie. Kinder dürfen zu ihrer großen Freude kurze Ausritte auf dem Hofgelände machen. Für die Kinder mit geistiger Behinderung, die in Sammatz leben, nutzen wir sie als Therapieesel. Früher haben sie auch eine Kutsche gezogen, doch ruht dies vorerst, da der älteste Esel, Karla sich entschieden hat, eine Pause zu machen – ein Beispiel dafür, wie Esel ihre eigenen Ansichten darüber haben, was sie tun und was sie lieber lassen.

Karla ist 21 Jahre alt, hat glattes, schwarzes Fell und lebt in Sammatz, seit sie sechs ist. Sie war schon als Reittier für Kinder ausgebildet, als sie hierher kam. Der zweitälteste Esel heißt Kalinka – ein Graukopf, der jetzt 15 Jahre ist. Zu der reizenden kleinen Eselherde, die wir gerade haben, zählen neben deutschen Hauseseln auch ein katalanischer Riesenesel und ein französischer Esel mit besonderer Fellzeichnung („Zebra-Beine“).

Unsere Esel sind tags auf der Weide, damit sie ihre Freiheit haben und sich die Beine vertreten können. Wir achten auch darauf, dass sie nicht zu viel fressen – da sie aus einem heißen, trockenen Klima stammen, in dem Nahrung knapp ist, würden sie gewiss krank werden, wenn sie so viel Futter bekämen wie etwa die Pferde.

Sie durchlaufen eine gründliche Erziehung, bis sie als professionelle Reit- und Therapie-Esel für Kinder genutzt werden können. Vom Zutraulich-Werden über die Gewöhnung an Sattel und Gewicht bis schließlich zum Tragen von Menschen kann der Prozess ein bis zwei Jahre dauern, da ein Esel eben nicht ohne weiteres auf Menschen hört oder ihre Befehle akzeptiert.

Unsere Tiere besuchen aber nicht nur fleißig die Eselschule, sie führen auch ein vergnügtes Leben im Stall und auf der Weide. Beim Ausmisten und Füttern sind die Peronnik-Kinder als feste Helfer dabei. Für sie sind die Esel liebenswerte Gefährten, eine Arbeitserfahrung und zugleich eine Form der Therapie und Erziehung.

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Schwarzwälder Fuchs

Ursprünglich im Schwarzwald als leichtes Forstarbeitspferd gezüchtet, erfreut sich der Schwarzwälder Fuchs, durch seine Vielseitigkeit, heute großer Beliebtheit als Freizeitpferd. Es steht auf der Liste gefährdeter deutscher Haustierrassen – 2012 gab es noch 700 Zuchtstuten und 40 zugelassene Zuchthengste. Die Rasse ist Teil unserer Pferdegruppe.

Charlie

Auch innerhalb seiner Rasse der Schwarzwälder Füchse sticht ‹Charlie› noch einmal durch seine fuchsrote Färbung als besonderes Tier heraus. Er ist eines der kleineren Pferde im Stall und leicht an seiner weißen Mähne zu erkennen. Friederike, eine der Sammatzer Reiterinnen und Tierpflegerin im Pferdestall, kennt Charlie besonders gut und erklärt, dass Charlie ein wichtiges Mitglied der hiesigen Pferdefamilie ist: «Er ist echt vielseitig, er kann viel.» meint Freddy – zum Beispiel mit den behinderten Kindern ausreiten, die in Sammatz wohnen. So wie Charlie als Therapiepferd arbeitet, hat er früher auch den Acker gepflügt. Freddie trainiert ihn äglich und achtet darauf, dass seine Gangarten richtig und gesund bleiben. Auch besucht sie mit ihm die Reitschule im Nachbardorf. Wie die anderen Pferde auch, freut sich Charlie über jede Art von Futter.

Man trifft ihn im Stallauslauf, wo er seine Zeit mit Katinka (einer schwarzen Stute), Luna (einem Fuchs), Lelek (mit schwarzer Mähne und schwarzem Schweif) und Applebee (einem sehr großen Schimmel) verbringt. Charlie steht in der Rangordnung der Pferdeschar nicht besonders hoch, ist aber sehr freundlich und lässt sich gern von Jedem bewundern.

Unser Hof ist ein sogenannter Arche-Hof, das heißt wir stehen für die Erhaltung alter Tierrassen. Beim Besuch in Sammatz begegnet ihr ihnen ganz nah – Hoftiere zum Anfassen: Kühe, Pferde, Ziegen, Esel, Schweine, Schafe und Geflügel, fast alle von besonderen Rassen, die in ihrem Aussehen jeweils ein charakteristisches Erscheinungsbild zeigen.

Kühe mit Hörnern, Toni und andere tierische Begegnungen

Ihr trefft das «Angler Rotvieh», Rinder, die seit fünftausend Jahren im nördlichen Europa leben und mittlerweile eine sehr seltene Rasse geworden sind. Mit ihrer Seelenruhe vertragen sie gut menschliche Aufmerksamkeit; ihr könnt jeden Tag dabei sein, wenn sie auf ihrem Weg zur Weide über den Hof schreiten. Tagsüber trefft ihr den Bullen Toni in seiner beeindruckenden Größe wie auch die älteren Jungtiere, Färsen genannt. Am späten Nachmittag füttern wir die kleinen Kälber von Hand mit Milch – eines der vielen authentischen Bauernhof-Geschehnisse, die ihr miterleben könnt.

Ein Teil unserer Ziegenherde gehört zur seltenen Rasse «Thüringer Wald», eine alte Kreuzung verschiedener deutscher und schweizer Ziegen. Sie sind das Musterbeispiel einer Tierart, die traditionell in den Bergen gefunden werden kann – so passen sie wunderbar in unsere Sammatzer Hügellandschaft …

Auch unsere urigen Schweine passen sehr gut in die bunte Hofgemeinschaft – auch weil sie unsere Küchenabfälle mit Begeisterung verschlingen. An ihrem Auslauf, in dem oft kleine Ferkel zu bestaunen sind, bleiben viele Gäste am längsten stehen.

Mitunter seht ihr, wie die Schafherde am Café vorbei im Galopp von ihrer Weide zu ihrem Stallzuhause getrieben wird. Und in den offenen Ställen auf dem Hof trefft ihr eine stolze Bande von Pferden – besonders erwähnenswert ist Charlie, ein seltenes «Schwarzwälder Kaltblut» mit schönem, fuchsbraunem Fell und weißer Mähne. Unsere freundlichen einheimischen Bauern, aber auch die internationalen Helfer, die bei uns arbeiten, sind da und beantworten gern alle Fragen zum Bestand und den Tierrassen, die Sammatz ihr Zuhause nennen.

Kinder lieben Tiere – und Erwachsene ebenso

Der Arche-Hof mit seinen vielen Tieren – die hübschen Esel und das vielfältige Geflügel haben wir gar nicht weiter erwähnt – ist ein Traumziel für jeden Familienausflug. Ihr werdet die Kinder von den offenen Ställen nicht wieder wegbekommen, und gleich daneben lädt der Hofladen mit Gemüse, Obst, Sammatzer Milch- und Fleischprodukten und vielen anderen leckeren Dingen ein, noch etwas Gutes für zu Hause mitzunehmen.

«Unsere Kleinen

freuen sich schon am Abend vorher auf den Besuch! »

Natürliches Futter – gesunde Lebensmittel

Etwas Gutes bekommen natürlich auch unsere Tiere jeden Tag, daher findet ihr in der nahen Umgebung des Hofes große Weiden, wo die Tiere in den Sommermonaten ihre Tage verbringen. Auch können wir dort das leckere Heu für den Winter ernten, wenn ein Weidegang für die Tiere nicht möglich ist.

Bei uns sind die Weideflächen biologisch-dynamisch bewirtschaftet, das heißt, dass keine chemischen Dünger ausgebracht werden, sondern nur der natürliche Mist der Tiere, dem zwecks Bodengesundheit und Wachstumsförderung besonders behandelte Kräuter zugemischt werden.

Tierhaltung: viele Fragen, viel zu lernen

Die Tiere danken ihre artgemäße Haltung mit gutschmeckender Milch und – Vegetarier und Veganer bitte nicht erschrecken! – zartschmeckendem Fleisch, das beim Zubereiten sein ganzes Volumen behält. Das Schlachten gehört – auch für uns selbst leider – zur Haustierhaltung dazu, da kein Hof unendliche Flächen zur Beweidung zu bieten hat und die Haustiere eben keine Wildtiere sind. Sollen wir deshalb insbesondere die alten Rassen aussterben lassen?

Können Hoftiere
ein ‹glückliches
Leben› haben?
Wir denken schon

Haustiere, vor allem in Arche-Haltung und Bio-Fütterung, von liebevollen Menschen gepflegt, verbringen ein glückliches Leben. Wir freuen uns, ihnen das zu ermöglichen!

Auch das Kraftfutter, das unsere Tiere so lieben, kommt bei uns aus biologisch-dynamischem Anbau.

Es besteht meist aus einer Mischung von Getreide, Rüben und Kartoffeln, das Ganze kleingehäckselt und offensichtlich außerordentlich schmackhaft. Wir haben das Futter bisher in einzelnen Komponenten dazugekauft und selbständig gemischt. Da wir in den letzten Jahren weitere Anbauflächen dazu pachten konnten, werden wir nun das Futter weitgehend selber anbauen.

Wir selbst sind stetig Lernende auf unserem Arche-Hof, jedes Jahr bringt neue Erfahrungen. Das hält uns ständig auf Trab, innerlich und äußerlich. Gerade die Vielfalt in der Tierhaltung, dass bei uns wirklich alle sieben Haustier-Arten vertreten sind, erfordert viel mehr Mühe und Aufmerksamkeit, als sich auf nur eine Tierart zu beschränken. Doch denken wir, dass ein Bauernhof dieser Art für Tier und Mensch zum gesunden und freudebringenden Ereignis wird. Ein Bauernhof, wie er früher war – in moderner Weise betrieben.

Ein Abstecher auf den Hof gehört bei einem Sammatz-
Besuch einfach dazu.

Wir freuen uns, auch dich
begrüßen zu dürfen!




Öffnungszeiten

Café
Mo.-Sa. 08.00 - 18.00
So. und Feiertags: 09.30 - 18.00
Hofladen
Mo. - Fr.: 10.00 - 12.30
14.30 - 19.00
Sa., So. und Feiertags: 10.00 - 19.00
Café
Mo.-Sa. 08.00 - 18.00
So. und Feiertags: 09.30 - 18.00
Hofladen
Mo. - Fr.: 10.00 - 12.30
14.30 - 19.00
Sa., So. und Feiertags: 10.00 - 19.00

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